Sofortbildkameras für deine Hochzeit

Obwohl jeder daran gewähnt ist direkt nach der Aufnahme das Bild direkt auf dem Display zu sehen, hat die Sofortbildfotografie ihre Magie noch nicht verloren. Gerade eine Hochzeit ist ein toller Anlass um diese Magie einzusetzen. Jedes Bild ist eine Überraschung und ein Unikat. Ob sie in ein Gästebuch geklebt werden oder die Hochzeitsgäste die Bilder als Andenken mit nach Hause nehmen können. Sie sind ganz bestimmt eine unersetzbare Erinnerung an die Hochzeit.

In diesem Guide erfährst du alles Wichtige zur Sofortbildfotografie und wie du eine Sofortbildkamera in deine Hochzeitsfeier einbauen kannst.

Sofortbildfotografie, gibt’s das noch?
Welche Formate und Größen gibt es? Werden überhaupt noch Sofortbildfilme hergestellt?
Welche Sofortbildkameras sind noch erhältlich und welche ist die Beste?
Was kostet eine Sofortbildkamera mit Filme für einen Abend?
Welche Sofortbildkamera ist am besten für eine Hochzeit geeignet?
Welche Alternativen gibt es zu einer Sofortbildkamera?

Eine Polaroid aus den 80er Jaren

Sofortbildfotografie

Die Geschichte der Sofortbildfotografie

Die erste richtige Sofortbildkamera wurde 1947 von Edwin Herbert Land erfunden. Er brachte mit seinem Unternehmen die Polaroid Land-Cameras auf den Markt. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Noch bis heute ist der Name Polaroid wie kein andere mit der Sofortbildfotografie verbunden. Obwohl einige Hersteller, wie Kodak, versuchte an den Erfolg der Sofortbildkameras von Polaroid anzuknüpfen, konnte keiner der amerikanischen Firma das Wasser reichen. 2008 war damit aber Schluss, Polaroid stellte die Produktion von Sofortbildfilm ein. Knapp zehn Jahre später kann man aber nicht mehr davon sprechen, dass die Sofortbildfotografie tot ist, ganz im Gegenteil sie ist quicklebendig. Es werden neue Kameras, frische Filme und sogar Sofortbildfilme für die alten Polaroid Kameras hergestellt.

Mögliche Sofortbildkameras für eine Hochzeit

Sofortbildformate

Es gibt eine Vielzahl von Sofortbildformaten, in diesem Guide möchte ich mich allerdings auf drei Formate beschränken, das Instax Mini und Instax Wide Format von Fujifilm und das Polaroid 600 Format. Das Instax Format wurde von Fujifilm Ende der 90er Jahre entwickelt und seitdem wurde eine große Bandbreite an Kameras für dieses Format hergestellt. Sowohl die Filme als auch die Kamera werden noch produziert. Die Instax Mini Bilder haben etwa die Größe einer Kreditkarte, die Instax Wide Bilder sind etwa doppelt so groß und zeichnen sich durch ihre Farben und ihre Beständigkeit aus.

Das 600er Format steht wohl für die Sofortbildfotografie wie kein anderes, quadratisches Bild mit breitem Rahmen. Polaroid hat für diese Filmformat eine Menge Kameras produziert, deshalb findet man sie auch heute noch einfach gebraucht. Die passenden Filme werden von The Impossible Project hergestellt. Neben dem klassischen Farbfilm gibt es auch einen Schwarzweißfilm und diverse weitere Editionen.

Instax Mini

• Größe: 8,6 x 5,4 cm
• Farbe- und Schwarzweißfilme
• 10 Bilder pro Kassette
• Entwicklungszeit: 2-5 Minuten

Kameras für dieses Format:
Fujifilm Instax Mini 8, Fujifilm Instax Mini 90, Fujifilm Instax Mini 70, Lomo’Instant, Lomo’Instant Automat…

Instax Wide

• Größe: 10,8 x 8,6 cm
• Farbfilme
• 10 Bilder pro Kassette
• Entwicklungszeit: 2-5 Minuten

Kameras für dieses Format:
Fujifilm Instax Wide 300, Fujifilm Instax 100, Lomo’Instant Wide…

Polaroid 600

• Größe: 10,6 x 8,8 cm
• Farbe- und Schwarzweißfilme
• 8 Bilder pro Kassette
• Entwicklungszeit: 20-30 Minuten (Farbfilm)

Kameras für dieses Format:
Polaroid 600, Polaroid One, Polaroid SpiceCam, Polaroid 636 Autofocus, Polaroid 636 Closeup, Polaroid 636 Talking Camera, Polaroid P, Polaroid SLR 680…

Sofortbildkameras

Für jedes der drei Formate gibt es diverse verschiedene Kameras. Für die Instax Formate haben Fujifilm, Leica und Lomography unterschiedliche Sofortbildkameras im Angebot. Der Funktionsumfang unterscheidet sich etwas zwischen den Kameras, die Grundfunktionalitäten sind allerdings sehr ähnlich. An dieser Stelle möchte ich mich daher für das Instax Mini Format auf die Fujifilm Instax Mini 8 und für das Wide Format auf die Instax Wide 300 beschränken. Beide Kameras werden heute noch hergestellt und sind einfach zu bekommen.

Beim Polaroid 600 Format ist die Sache noch etwas einfacher, hier sind die meisten Modelle praktisch identisch und unterscheiden sich nur im Namen. Produziert werden sie nicht mehr, allerdings findet man sie recht einfach auf dem Gebrauchtmarkt. Hier einfach mal nach Polaroid 636 oder Polaroid 600 Kamera bei eBay und Co. suchen.

Alle drei Kameras kommen mit einem eingebauten Blitzlicht und sind recht simpel aufgebaut. Die meisten Dinge stellen die Kameras ganz automatisch ein, so gelingen die meisten Bilder, auch wenn man sich nicht mit der Kamera und Sofortbildfotografie auskennt.

Fujifilm Instax Mini 8

• Instax Mini Format
• automatische Belichtung
• eingebauter Blitz
• 2x AA-Batterien
• Erhältlich in diversen Farben
• Preis: 70 Euro

Fujifilm Instax Wide 300

• Instax Wide Format
• automatische Belichtung
• Stativgewinde
• eingebauter Blitz
• 4x AA-Batterien
• Preis: 110 Euro

Polaroid 636

• Polaroid 600 Format
• automatische Belichtung
• eingebauter Blitz
• eingebaute Batterie (in Filmkassette)
• Preis: 20-70 Euro (gebraucht)

Kosten

Der größte Kostenpunkt im Fall der Sofortbildfotografie sind die Kosten für die Filme. Das günstige Format ist sicher das Instax Mini Format. Eine Packung mit 20 Bildern kostet derzeit etwa 16 Euro. Auf dem selben Niveau liegen die Instax Wide Filme. Der Preis für ein Bild liegt also bei rund 80 Cent. Erheblich teuer sind die Sofortbildfilme für das Polaroid 600 Format. Für eine Packung mit acht Bildern zahlt man derzeit 20 Euro, also 2,5 pro Bild.

Hinzu kommen die Kosten für die Kamera selbst. Die günstigen Kameras (gebraucht) findet man für das Polaroid 600 Format. Die Instax Mini 8 liegt bei rund 70 Euro; die Instax Wide bei rund 110 Euro. Nach der Hochzeit besteht natürlich die Chance die Kamera wieder zu verkaufen. Eine andere Möglichkeit ist sich die Sofortbildkameras zu mieten.

Die Kosten für einen Abend richten sich natürlich nach der Anzahl der Gäste. Ich würde auf jeden Fall pro Gast mindestens ein Bild einplanen.

Tipps, Ideen & Inspiration

Vor dem Tag der Hochzeit würde ich dringend die Kamera zu Testen und sich mit den Funktionen vertraut. Eventuell sollte ein Gast sich um die Kamera(s) kümmern, sodass immer genug Film in der Kamera ist, beim Fotografieren helfen kann und ggf. Hochzeitsspiele und Aktionen dokumentieren kann.
Wie die Sofortbilder eingesetzt werden, entscheidet natürlich das Brautpaar. Können die Gäste die Bilder als Andenken mit nach Hause nehmen oder sollen sie in ein bereitgelegtes Album/Gästebuch kleben.

Praktisch ist natürlich ein eigener Platz auf der Hochzeitsfeier, evtl. mit einem schönen Hintergrund und einigen Accessoires, wie Hüten, Masken oder Schildern. Des Weiteren könnte man noch Stifte und Aufkleber bereitlegen, so können die Gäste die Rahmen um die Bilder noch etwas kreativ verzieren.

Batterien
Damit nicht mittendrin der Spaß beendet ist, sollte man für ausreichend Strom sorgen.
Die Instax Mini 8 und die Instax Wide 300 brauchen handelsübliche AA-Batterien. Bei den Polaroid 600 Kameras ist die Batterie direkt in der Filmkassette integriert.

Meine Empfehlung

Welches Sofortbildformat/Sofortbildkamera würde ich persönlich für eine Hochzeit empfehlen?
Ich würde für eine Hochzeit zum Instax Wide Format und der Instax Wide 300 raten. Die Filme sind recht günstig, die Kamera ist in der Anwendung recht einfach und ist schnell erklärt und gerade für Fotos mit größeren Gruppen ist das Wide Format perfekt.

Vom Polaroid 600 Format würde ich auf Grund der hohen Kosten und der langen Entwicklungszeit der Bilder abraten.

Alternativen für deine Hochzeit

Als Alternative zu den Sofortbildkameras wären die neuen Kameras von Polaroid zu nennen. Viel haben sie allerdings nicht mit den alten Kameras zu tun, es sind mehr Digitalkameras mit eingebautem Drucker. Die Bilder können direkt gedruckt werden und haben eine Größe von 50 x 80 mm.

Eine andere Möglichkeit sind mobile Drucker, wie die Selphy-Reihe von Canon oder der Instax SP-Share von Fujifilm. Bei diesen muss sich allerdings immer einer um den Prozess kümmern, so geht die Spontanität, Flexibilität und Überraschung etwas verloren.

Einwegkameras für die Hochzeit

Soll es Analog bleiben wären die klassischen Einwegkameras zu nennen. Die meisten Leuten wissen, wie sie zu bedienen sind und es entstehen oft überraschende Einblicke in die Hochzeitsfeier.

Online liegen die Kosten für eine Einwegkamera bei 5 bis 8 Euro. DM führt ebenfalls Einwegkameras und sie können dort direkt entwickelt werden. Natürlich bekommt man die Bilder erst nach der Hochzeit und hat somit nichts direkt in der Hand.