Der ereignislose Aufenthalt in Antwerpen hat endlich ein Ende und es geht wieder in den Flieger. Und kurze Zeit später steige ich in einem für mich komplett neuem Land aus, Japan. Japan war schon immer ein Wunschreiseland für mich, umso schöner ist es endlich da zu sein. Viel Zeit zum Reflektieren habe ich nicht, mit dem Zugticket in der Hand geht es in die Stadt.
Der Narita Express (NEX) bringt mich zum Hauptbahnhof von Tokio. Ein gigantisches Teil! Besonders verglichen mit dem Bahnhof von Mössingen. Nach etwas Suche finde ich das Gleis des Hokuriku Shinkansen.
Shinkansen werden Hochgeschwindigkeitszüge der japanischen Bahn (Japan Railways (JR)) genannt. Jede Shinkansen-Linie trägt zudem noch einen zusätzlichen Namen.
Der Hokuriku Shinkansen soll mich nach Nagano bringen, der erste Stopp meiner 12-tägigen Reise durch Japan. Die Zeit verfliegt wie im Flug. Der Hochgeschwindigkeitszug rast durch die Landschaft, während ich es mir bequem mache (2. Klasse und trotzdem praktisch unendlich viel freier Fußraum) und das kurz vor Abfahrt gekaufte Lunchpaket esse.
Nagano
Nagano ist die Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur Nagano und wird von über 375.000 Menschen bewohnt. Nagano war im Winter 1998 Austragungsort der XVIII. Olympischen Winterspiele und erlangte dadurch Bekanntheit.
Von den über dreihunderttausend Menschen habe ich nicht viel bemerkt. Ehr im Gegenteil manchmal kam mir die Stadt ehr verlassen vor. Ich würde Nagano auf jeden Fall empfehlen, wenn man etwas Japan schnuppern möchte und nicht gleich die volle Tokio-Dröhnung haben möchte.
Herbst in Japan
Absolutes Glück hatte ich mit dem Wetter. Kein Regen und einigermaßen gute Temperatur. Plus tollen Herbstfarben.
Komoro
Nach vier Tagen mache ich mich wieder auf den Weg und steige in den Zug. Mein Ziel ist Komoro. Komoro liegt ebenfalls in der Nagano Präfektur und ist für japanische Verhältnisse ehr eine Kleinstadt. Wieso also Komoro? Ich habe die Stadt wegen meiner Unterkunft als Stopp ausgewählt. Ich wollte vor Tokio noch etwas traditionelles Japan. Durch Airbnb bin ich auf ein Zimmer in einer Pension mit super Bewertungen gestossen, das genau das versprach. Und was soll ich sagen, genau das geliefert hat. Schlafen auf einer Tatami in einem traditionellen japanischen Wohnhaus und jeden Tag ausgezeichnetes Essen vom Chef der Pension. Was will man mehr?
Eines der Highlights von Nagano ist der buddhistische Zenkō-ji Tempel. Mein Hostel lag praktisch neben an, so war der Tempel ein unausweichbares Fotoziel für mich und das Thema meines nächsten Japan-Reiseberichts.